Orange Day: Gegen Gewalt an Frauen, auch im ländlichen Raum
Gewalt an Frauen ist kein Randthema und kein Problem der Großstädte. Sie findet überall statt, oft leise, oft verborgen, besonders im ländlichen Raum.
Zahlen, die nicht schweigen. Im Jahr 2024 wurden laut Bundeskriminalamt 265.942 Menschen Opfer häuslicher Gewalt, ein historischer Höchststand. Rund 73 Prozent davon waren Frauen.
In der Partnerschaftsgewalt gab es 171.069 gemeldete Fälle, davon fast 80 Prozent weibliche Opfer.
Erschütternd ist auch die tödliche Gewalt: 308 Frauen und Mädchen wurden 2024 in Deutschland gewaltsam getötet. In 191 Fällen war der mutmaßliche Täter der Partner, Ex-Partner oder ein Familienmitglied.
Wichtig ist dabei, dass in Deutschland keine einheitliche statistische Erfassung von Femiziden existiert, die Tötungen aufgrund des Geschlechts gesondert ausweist.1
Gerade hier, wo Nachbarschaft und Gemeinschaft so wichtig sind, bleibt häusliche Gewalt oft unsichtbar. Zu wenige Anlaufstellen, weite Wege zu Beratungsangeboten und die Angst, dass alle alles wissen, machen es Betroffenen besonders schwer, Hilfe zu bekommen.
Gewalt an Frauen geht auch Männer etwas an. Männer tragen eine wichtige Verantwortung, Grenzen zu respektieren, zuzuhören, Betroffene ernst zu nehmen und in ihrem Umfeld deutlich Position gegen Gewalt zu beziehen. Viele Männer setzen sich bereits aktiv für Respekt, Gleichberechtigung und ein faires Miteinander ein. Dieses Engagement braucht Sichtbarkeit und Unterstützung, besonders im ländlichen Raum, wo Rollenbilder oft enger gefasst sind.
Lasst uns gemeinsam hinschauen, unterstützen und laut werden, gerade hier auf dem Land.
Sprich darüber.
Informiere dich über lokale Hilfsangebote.
Sei ein sicherer Mensch für andere.
Für ein Leben ohne Gewalt, überall, auch im ländlichen Raum.